„Hast du eine Stunde Zeit?"
Unter diesem Motto hat die Diakonie Melle ein Sprachpatenprojekt gestartet. Dahinter stecken Erkenntnisse und Erfahrungen, dass Sprache nur durch Sprechen gelernt wird und theoretisch erworbene Sprachkenntnisse praktisch umgesetzt werden müssen.
Und so wird das Projekt organisiert: Interessierte Bürgerinnen und Bürger verbringen eine Stunde Zeit pro Woche mit einem geflüchteten Menschen, der Interesse an dem Projekt hat und sprachlich weiterkommen möchte. Die Termine werden individuell vereinbart, man trifft sich in der Diakonie, in einer der Gemeinschaftsunterkünfte (in Melle, Neuenkirchen, Riemsloh) in der Bücherei oder geht gemeinsam spazieren. Man tauscht sich zwangslos über Alltagsthemen aus und gibt damit den Menschen die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse anzuwenden. Denn genau das ist das Problem, die Geflüchteten lernen morgens in der Schule und kommen zurück in ihre Familien, wo ausschließlich in der Heimatsprache gesprochen wird. Kontakte zu Deutschen gibt es leider sehr selten.
Ihr benötigt keine Voraussetzungen, außer einer gesunden Portion Motivation, Interesse an anderen Menschen und fremden Kulturen.
Sprache verbindet, Sprache schafft Chancen, Sprache ist der Schlüssel zur Integration
Durch euer Zeitgeschenk ermöglicht Ihr es den Menschen, sich schneller in unsere Gesellschaft zu integrieren. Von diesem ehrenamtlichen Engagement profitieren beide Seiten, man lernt voneinander, Vorurteile werden abgebaut.
Die Sprachpat*innen werden von der Diakonie begleitet und beraten, regelmäßige Treffen werden angeboten, in denen ein Austausch möglich ist, 2 Mal im Jahr wird ein gemeinsames Fest organisiert. Bei den Teilnehmer*innen handelt es sich um Geflüchtete, die großes Interesse an einem Sprachpaten geäußert haben, das Unterzeichnen einer Vereinbarung schafft eine gewisse Verbindlichkeit.
Als Anregung für die Gespräche wird das Handbuch 'rede mit mir' zur Verfügung gestellt.
Bei diesem Projekt geht es nicht darum, Anträge auszufüllen, mit der Ausländerbehörde zu kommunizieren, Wohnungen zu suchen, Grammatik zu vermitteln etc.
Diese Bereiche werden durch Hauptamtliche abgedeckt und dazu bekommt Ihr eine Liste mit den Kontaktdaten der zuständigen Personen, an die Ihr verweisen könnt.
Solltet Ihr keine Zeit haben, wäre es schön, wenn Ihr die Idee weiter tragt. Bestimmt gibt es Nachbarn, Freunde, Verwandte, die sich für das Projekt begeistern lassen.
Liebe Grüße
Barbara Nixdorf
(Sprachpatenkoordinatorin)
Für weitere Infos meldet euch bitte unter 0176 15200533 Diakonie oder 01575 7894310 oder barbara-nixdorf@web.de